Da stehe ich nun, nicht als armer Tor nach Goethe, sondern weil ich nicht anders kann, frei nach Luther.
Ich musste 50 Jahre alt werden, um zu Erwachen, mich zu erkennen und bekennen und mich auf dem Weg zu mir selbst zu machen. Eine Reise zurück zu meinen Wurzeln, in die Gegenwart ins Hier und Jetzt. Den Blick nach vorne in die Zukunft zu richten.
Was war geschehen? Das Gefühl, dass ich einem Weg folge, der mich weder erfüllt noch glücklich macht, dieses Gefühl hatte ich schon lange. Die Schritte auf dem Weg wurden immer schwerer. Und die Leere, die dabei entstand, die füllte ich mit Konsum, dabei wurde ich im wahrsten Sinne des Wortes immer schwerer, ich konnte mich kaum noch tragen.
Was ließ mich anhalten, zu Ruhe kommen, erwachen und einen neuen Weg finden? Es war die Begegnung mit einem wunderbaren Menschen.
Ich fing an mich nach und nach aus meinen, mir selbst angelegten Fesseln zu lösen, stand auf und erlangte Würde. Ich sah meine Potentiale in mir und begann sie zu entwickeln.
In dieser Phase blickte ich zurück, auf mein Leben und mich. Ich stellte mir die Frage, wer ich bin, wer ich sein will.
Ich hatte doch alles in mir. Die unendliche Neugier auf das Lernen, von Fall zu Fall aufzustehen, wie ein das Laufen erlernendes Kind. Neugier auf diese Welt, auf alles, was sich in meiner Umgebung regte, das war in meiner Kindheit selbstverständlich. Das Neue mit dem Gelerntem zu verbinden, die Einzelelemente in das Ganze zu integrieren, das war ich, das konnte ich.